Rapido C 50 (2022) im Test |Werbeaktion

2022-10-26 14:46:19 By : Mr. Tina Xu

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Innen größer als außen – diesem paradoxen Ziel jagen alle Hersteller kompakter Fahrzeuge nach. Der neue Rapido-Van schafft diese Illusion ziemlich gut. Außerdem: erster Test des Ducato 8.

"Slim fit" heißt es in der Mode. Nicht jedem steht das, und mancher fühlt sich darin eingeengt. Auch bei den schlanken Teilintegrierten, den sogenannten Vans, ist das die Kunst, trotz schmalem, handlichem Aufbau innen dennoch den Eindruck von Raum und Weite zu vermitteln. Probates Mittel dafür ist viel Licht und Helligkeit – durch große Fenster und helle Möbeloberflächen. Getreu dieser Devise setzt Rapido ein Dachfenster in die T-Haube über dem Fahrerhaus ein, wie es größer nicht sein könnte.

Es ist aus echtem Glas und fix in die Kunststoffschale eingeklebt. Das sorgt für Stabilität, öffnen kann man es damit allerdings nicht. Da es zudem einscheibig ist, hat es wenig isolierende Wirkung. Deshalb gibt es innen eine Hohlkammer-Faltverdunkelung, welche die Dämmfunktion übernimmt – bei Hitze wie bei Kälte. Gleich im Anschluss über dem Tisch ist zudem ein Midi-Heki eingebaut, das zusätzlich Licht hereinlässt und auch zum Lüften genutzt werden kann.

Die weißen Polster und Wandflächen tun ein Übriges zum relativ großzügigen Raumeindruck rund um den Tisch mit mittig halbierbarer Platte. Die Fahrerhaussitze lassen sich dabei gut in die Runde einbinden. Der Längsschenkel der Eckbank ist ohnehin eher als Notsitz oder Beinauflage gedacht. Nach unten geklappt macht er Platz, um den wandseitigen Gurtplatz nutzen zu können. Ähnliches gilt auch für den klappbaren Seitensitz gegenüber im Einstieg. Allerdings verengt er auch in abgeklappter Position den Durchgang nicht unerheblich. Wen das stört, kann das Polster aber auch abnehmen.

Oben in der T-Haube gibt es links und rechts gut nutzbare Ablagenischen. Das sind allerdings auch die einzigen offenen Ablagen, die rund um den Wohnbereich verfügbar sind. Die Sitzgruppe lässt sich zudem in ein quer angeordnetes Einzelbett umbauen. Dafür muss ein Zusatzpolster mit Klappfuß mitgeführt werden. Das Ergebnis ist jedoch ein ziemlich unebenes Polsterpuzzle und darum wirklich nur für den Notfall geeignet.

Besser schläft es sich natürlich im Queensbett im Heck. Mit 1,90 mal 1,38 Meter ist die Liegefläche nichts für Lulatsche, aber recht bequem. Da die einteilige Matratze am Fußende abgerundet zugeschnitten ist, kann hier schon mal die Decke in den Gang rutschen. Apropos Gang: Der bequeme Zugang von beiden Seiten ist gemeinhin einer der Vorteile des Queensbetts. Während auf der Küchenseite mindestens 27 Zentimeter lichte Durchgangsbreite vorhanden sind, bleiben auf der Badseite nur 18 – da muss man sich ganz schön durchquetschen. Tagsüber lässt sich die Matratze samt Rost gasfederunterstützt hochklappen und damit für üppige Bewegungsfreiheit sorgen. Wenn man nachts auf die Toilette muss, kommt man um die Engstelle aber nicht herum.

Angenehm am Heckbett ist das hinterleuchtete Stoffpanel am Kopfende und die Wechselschaltung für das Deckenlicht. Sehr praktisch sind zudem die großen Nachttischflächen, auf denen Brille, Bettlektüre und Handy abgelegt werden können. Dazu gibt es links eine Doppel-USB-Buchse und rechts eine 12-Volt-Dose zum Laden.

Vom Heckstauraum aus kann das Bett um 20 Zentimeter elektromotorisch angehoben werden. Dann wächst die Betteinstiegshöhe zwar auf 78 Zentimeter, die Garagenhöhe aber auch auf fahrradtaugliche 1,07 Meter. Um zwei Räder in der bis 150 Kilo Zuladung freigegebenen Garage unterzubringen, muss man aber schon etwas bugsieren, denn der links eingefügte Gaskasten verengt die Innenbreite merklich. Ansonsten passt die Ausstattung mit Zurrösen, Lampe, Beheizung und zwei Türen.

Zwei Hängeschränke an der Sitzgruppe, zwei über dem Heckbett und zwei Kleiderschränke rechts und links davon nehmen Kleidung und Reiseutensilien auf. Unter dem Bettrost gibt es zudem zwei Ablagefächer, wo beispielsweise Handtücher eingelagert werden können. Denn im Bad selbst nimmt der Hängeschrank zwar einiges an Drogerieartikeln auf, mehr Staumöglichkeiten gibt es aber nicht, weil die schwenkbare Waschtischwand keinen Unterschrank erlaubt.

Das schüsselartige Waschbecken und die große, solide Metallarmatur geben dem Bad einen wertigen Touch. Zum Bau der Dusche muss die Schwenkwand entriegelt und über die Toilette gedreht werden, dann steht eine passable Duschkabine zur Verfügung mit eigener Armatur und Ablagekorb für Seife und Duschgel.

Die solide Badtür lässt sich auch über den Gang hinweg schließen und trennt damit das Schlafzimmer ab. Der Platz vor dem Bett reicht allerdings nicht aus, um sich hier sichtgeschützt umziehen zu können.

Die kompakte Küchenzeile ist mit einem auftisch montierten Zweiflammkocher ausgestattet, das ermöglicht es, auch größere Töpfe und Pfannen zu verwenden. Echte Arbeitsfläche ist allerdings rar. Es bleiben nur die Glasabdeckungen von Kocher und Spüle sowie ein kleines, einhängbares Brett an der Stirnseite. An Stauraum herrscht dagegen kaum Mangel in den zwei Hängeschränken und vier Schubladen – Letztere werden elektrisch zentralverriegelt. Auch der Kompressorkühlschrank ist mit 140 Liter Volumen für ein Zwei-Personen-Mobil üppig ausgelegt. Besonders praktisch dabei: die separate Kühlschublade unten, etwa für Getränkeflaschen.

110 Liter Frisch- und 90 Liter Abwasser fassen die Tanks – wobei Letzterer erst gegen Aufpreis frostgeschützt ist. Die eine Elf-Kilo-Gasflasche sollte für den Kocher und eventuell einen optionalen Backofen lange ausreichen. Geheizt wird serienmäßig mit einer Truma Combi 4 mit Dieselbrenner. Optional gibt es auch die 6er, wobei kalte Füße an der Sitzgruppe weniger durch mangelnde Heizleistung als durch lange Leitungswege vom Bettkasten nach vorn zu lediglich einem Ausströmer im Sitzgruppenbereich zu befürchten sind.

Und der Ducato 8? Eingefleischte Ducatisti müssen sich schon etwas umgewöhnen. Das beginnt beim ersten Blinkersetzen: Das neue "Klick-Klack" klingt fremd und synthetischer als zuvor. Oder beim Griff zum Schaltknauf. Kugelrund fühlt er sich in der Hand nun an wie eine Billardkugel – statt "8" steht allerdings "1" bis "6" und "R" drauf. Apropos "R", der Zugring sitzt nun direkt unten an der Kugel und kann eher mal versehentlich betätigt werden. Ansonsten schaltet sich das Getriebe so gut wie zuvor.

Ein neues Feeling vermittelt auch das Lenkrad, das merklich kleiner und unten abgeflacht ist. Insbesondere in der Lederausführung wirkt es noch hochwertiger als bislang. Lenkradtasten sind in den Speichen integriert, ohne dass es überladen wirkt. Die größte Neuerung erschließt sich jedoch beim Fahren. Besonders das Rangieren macht die neue, elektrische Lenkung deutlich bequemer – und ist auf der Autobahn dennoch direkt genug.

Der neue 2,2-Liter-Motor erfreut durch eine sehr harmonische Leistungsentfaltung und scheint dabei sogar noch etwas leiser zu sein – lässt andererseits aber den unbeirrbaren, büffeligen Antritt des Vorgängers ein klein wenig vermissen. Das Digitaldisplay ist schon in der getesteten Basisvariante relativ auskunftsfreudig, etwa zum Ad-Blue-Füllstand oder der verbleibenden Öllaufleistung. Die Außentemperatur wird dagegen nicht mehr angezeigt, und der Intervallscheibenwischer hat nur noch zwei statt vier Stufen.

  Das große, einscheibige Dachfenster kann per Hohlkammer- Faltverdunkelung gedämmt werden.   Sauber ausgekleideter und abgedichteter Kassettenschacht, der sich ohne Umstände reinigen lässt.   Für den schmalen Aufbau genügen die kurzen Spiegelarme – das verringert die Durchfahrtsbreite.     Der Seitensitz kann als Fußbank oder Notplatz dienen – stört aber auch eingeklappt noch etwas.   Abwassertank nur optional mit Frostschutz, und das Ablassventil hängt im Spritzbereich des Rads.   Der Durchgang zwischen Queensbett und Sanitärraum ist mit circa 18 Zentimetern einfach zu knapp.

Gurt-/Schlafplätze: 4/2-3 Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg Länge/Breite/Höhe: 6,59/2,17/2,75 m Grundpreis: 62.965 Euro (Fiat Ducato 35 L, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II Testwagenpreis: 67.110 Euro

Auf- und Ausbau Sandwich-Bauweise, PU-Verstärkungen, außen Wände Alu, Dach/Boden GfK, innen foliertes Sperrholz, Isoliermaterial Wand/Dach/Boden XPS, Wandstärke Wand/Dach/Boden 30/30/38 mm, kein Doppelboden, 4 Kunststoff- Isolierfenster mit PU-Rahmen, 3 Dachhauben, 2 Panorama-Dachfenster.

Bordtechnik Diesel-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi 6 DE, 7 Ausströmer (Sitzgruppe, Einstieg, mittlerer Gang, Sanitärraum, 2 x Queensbett, Heckgarage), Wasseranlage: Frisch- und Abwasserrohre, Druckpumpe.

Basisfahrzeug Fiat Ducato 140 Multijet3, Flachrahmen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2184 cm3, Leistung 103 kW/140 PS bei 3500/min, Drehmoment 350 Nm bei 1400–2500/min, manuelles Sechsgang-Getriebe.

Fahrleistungen Beschleunigung 0–50/80/100 km/h 6,9/14,3/21,3 s; Elastizität 60–80/100 km/h (4.//5. Gang) 6,7/14,2//9,2/2,2 s, 80–100 km/h (6. Gang) 11,5 s; Testverbrauch 10,4 L/100 km.

Der Rapido C 50 ist ein Zwei-Personen-Mobil, das sich – trotz handlicher Außenmaße – innen erstaunlich großzügig zeigt, insbesondere an der Sitzgruppe. Bad und Küche sind kompakt, aber gut zu nutzen. Die Queensbettlänge reicht für mittelgroße Paare, mehr stört der enge Durchgang zwischen Bad und Matratze. Der Rapido ist nicht billig, aber ein solides Angebot – das Basispaket mit einkalkuliert.

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